Seit über 30 Jahren speist das Flusskraftwerk der Stadtwerke Pforzheim (SWP) in Eutingen klimafreundlichen, regional produzierten Strom ins Netz ein. Die Anlage versorgt zukünftig mit einer Erzeugungsleistung von ca. 3,4 Millionen Kilowattstunden rund 800 4-Personen-Haushalte mit grünem Strom.
Damit am Standort in Eutingen auch weiterhin Strom aus erneuerbaren Quellen entsteht, führen die SWP in den nächsten Monaten umfangreiche Ertüchtigungs- und Revisionsarbeiten am seit dem Jahr 1992 bestehenden Flusskraftwerk durch.
Der angedachte Zeitraum wird sich aller Voraussicht nach bis Dezember 2023 erstrecken. In dieser Zeit wird nicht nur das technische Innenleben auf den neusten Stand gebracht: Neue, effizientere Generatoren im Zusammenspiel mit den wieder perfekt justierten Schaufelrädern dafür, eine optimale Energiegewinnung herzustellen. Ebenfalls erneuert wird die Rechenanlage, die die Turbinen vor Fremdstoffen schützt, sowie sämtliche elektrischen und hydraulischen Komponenten der Anlage. Auch die Steuerung des Flusskraftwerks wird vollends modernisiert.
Umweltschutz Teil des Konzepts
Eine Anlage wie das Flusskraftwerk prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern wird Teil der Lebensrealität der wassernahen Flora und Fauna. Damit dieser Eingriff in die Natur mit möglichst geringen Auswirkungen einhergeht, bringen die SWP die Erzeugungsanlage auch in Sachen Umweltschutz auf den neusten Stand. Dabei helfen aktuelle Erfahrungswerte und Richtlinien.
Ein besonderes Augenmerk legen die SWP bei der Modernisierung auf die Hydraulik der Anlage: Die hydraulischen Zylinder werden ausgebaut, aufbereitet und mit biologisch abbaubaren Hydraulikölen versetzt. Diese Arbeiten erfordern das wechselseitige Öffnen der Stauhaltung, was zu einer Absenkung des Enzpegels im Innenstadtbereich führen kann. Diese Maßnahme erfolgt nach enger Rücksprache mit dem zuständigen Umweltamt sowie dem Regierungspräsidium Karlsruhe, und wird in der Zeit zwischen Mai bis Oktober durchgeführt.
Als prägnantestes Element kann die neue Fischtreppe herangezogen werden. Diese wird aus 38 aneinandergereihten Becken mit einer Größe von 3 Metern auf 2,40 Metern und einem Höhenversatz von 12 Zentimetern bestehen und den Fischen den Auf- und Abstieg und die Umgehung der Turbinen deutlich erleichtern.
Für die Errichtung der sich insgesamt über 120 Metern erstreckende Fischtreppe ist es nötig, den Enztalradweg im Baustellenbereich für die Dauer der Baumaßnahme umzuleiten – die dafür notwendige Umleitung wird ab kommendem Dienstag, den 14. März, umgesetzt und entsprechend ausgeschildert.