Die Entwicklung auf den Energiemärkten kennt bereits seit etlichen Monaten nur eine Richtung – nach oben. Durch die Reaktionen Russlands auf die westlichen Sanktionen infolge des Kriegs in der Ukraine reagieren die Preise äußerst sensibel und steigen immer weiter an. Besonders betroffen ist neben den Strombörsen der Gasmarkt, da Russland die zugesagten Lieferungen im Erdgas-Segment in den vergangenen Wochen massiv gedrosselt hat und das Angebot somit extrem verknappt wurde. Dieser Zustand hält nach wie vor an und beschäftigt die Energie-Experten der SWP nachhaltig.
Die Versorgungssicherheit mit Gas ist laut Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums zwar kritisch, aber weiterhin gewährleistet, denn die ausfallenden Mengen können – wenn auch zu hohen Preisen – am Markt beschafft werden. Die Stadtwerke Pforzheim haben die für ihre Kunden benötigten Mengen an Strom und Gas für das laufende Kalenderjahr bereits komplett beschafft, auch für das Jahr 2023 haben die SWP schon jetzt alle Mengen vertraglich gesichert. SWP-Kunden, die bereits aktuell eines der Vertragsprodukte nutzen oder aber über die Grundversorgung beliefert werden, müssen sich also aktuell keine Sorgen über Versorgungsengpässe oder allzu massive Preissprünge machen. Die überwiegende Zahl der Kunden profitiert von den Regelungen in den Verträgen und der Beschaffungsstrategie – Preisanpassungen, z.B. bei Vertragsverlängerungen, sind aktuell lediglich in moderatem Maße notwendig.
Durch den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Energiemärkten steigt der Börsenpreis für Strom und Gas allerdings massiv an und befindet sich derzeit auf einem „Allzeit-Hoch“. Diese Entwicklung wird sich mittelfristig in Preisanpassungen widerspiegeln. Die Kunden der SWP profitieren dennoch von einem Beschaffungsmodus, der vorsieht, die Mengen nicht auf einmal einzukaufen, sondern immer dann Strom und Gasmengen tranchenweise zu beschaffen, wenn die Preise attraktiv sind. So ist gewährleistet, dass den SWP-Kunden trotz der aktuell sehr schwierigen Lage faire Vertragsangebote garantiert werden können. Die Preise liegen somit nach wie vor deutlich unter der tatsächlichen aktuellen Marktlage, steigen aber an. Kommt es zu Anpassungen, werden auch die Abschläge für die Kunden immer mit den Preisanpassungsschreiben automatisch von den SWP angepasst.
Zudem gibt es weitere preistreibende Faktoren, die von den SWP nicht beeinflusst werden können: Hierzu zählt beispielsweise die von der Bundesregierung beschlossene neue Umlage zur Rettung der Gasimporteure wie Uniper, die voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres von sämtlichen Gaskunden getragen werden muss. Ohne diese Umlage wäre es den Gasimporteuren nicht mehr möglich, die ausgefallenen russischen Gasmengen am Markt anderweitig zu beschaffen. Die Kosten hierfür sind enorm und sollen nun auf den Schultern aller Gaskunden verteilt werden. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden, der zum Beispiel in einem durchschnittlichen, nicht energetisch hocheffizienten Einfamilienhaus anfällt, ergibt sich durch die Umlage eine jährliche Zusatzbelastung zwischen 300 und 1.000 Euro. Die Umlage soll zeitlich befristet gelten, die Bundesregierung spricht von einem Zeitraum von eineinhalb bis zwei Jahren. Zudem ist eine weitere Umlage, eine sogenannte Speicherumlage, im Gespräch. Um die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger abzufedern, plant die Bundesregierung weitere finanzielle Hilfspakete und Entlastungen.
Ebenso wichtig ist es in der aktuellen Situation, so gut es geht Energie einzusparen: Wer seine Raumtemperatur beispielsweise nur um ein Grad absenkt, kann den Gasverbrauch allein damit um sechs Prozentpunkte senken. Bei zwei Grad sind es bereits zwölf Prozent. Wichtig ist zudem
eine gut funktionierende Heizung, weshalb ein hydraulischer Abgleich empfehlenswert ist. Weitere Informationen zur aktuellen Lage sowie ausführliche Energiespartipps haben die Stadtwerke Pforzheim auf der Homepage gesammelt.