Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplan Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Grund hierfür ist, dass Russland in den letzten Tagen die Gasflüsse durch die Pipeline Nord Stream 1 deutlich reduziert hat. Dies hat zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage geführt und das Ausrufen der Alarmstufe erforderlich gemacht.
In der Alarmstufe sichern marktbasierte Maßnahmen die Versorgung, z.B. die Umschaltung auf alternative Energieträger oder die Einsparung von Energie. Es kommt zu keinen von der Bundesnetzagentur angeordneten Abschaltungen oder vergleichbaren Markteingriffen. Diese sind erst in der dritten Eskalationsstufe, der Notfallstufe, möglich und sollen sicherstellen, dass auch im Krisenfall Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und alle Privatkunden weiter mit Gas beliefert werden.
Die Versorgungssicherheit mit Gas ist laut Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums aktuell zwar kritisch, aber gewährleistet. Die ausfallenden Mengen können noch am Markt beschafft werden, wenn auch zu höheren Preisen. Aktuell ist die mengenmäßige Versorgungssicherheit für alle Kunden der SWP gesichert. Auch die Energiepreise bleiben zunächst unverändert.
Sollten unsere derzeitige Beschaffungsverträge durch unsere Vor-Lieferanten nicht erfüllt werden, sind die SWP gezwungen, die fehlenden Gasmengen zu den aktuellen Marktpreisen nachzubeschaffen. Preisveränderungen sind dann für alle Kunden erforderlich.
Die Stadtwerke Pforzheim haben seit Kriegsbeginn Vorkehrungen für den Fall eines Lieferstopps bzw. Liefermengenreduzierungen getroffen. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet und die Verantwortlichen der SWP sind im engen Austausch mit Vertretern von Behörden und Verbänden sowie Firmen, die einen hohen Energiebedarf haben.
Das Ausrufen der Alarmstufe hat zunächst keine unmittelbaren Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Dennoch sind wir alle aufgerufen, Energie einzusparen, damit wir es schaffen, die Gasspeicher für den nächsten Winter zu füllen. Die SWP unterstützen die von der Bundesregierung angestoßenen Initiativen zum Energiesparen und stellen umfangreiche Informationen bereit: Um die Kunden bei ihren weiteren Energie-Einspar-Aktivitäten zu unterstützen, bieten die SWP bspw in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim (keep) Beratungsangebote an, sodass Optimierungsmöglichkeiten ausgelotet werden können. Energiespartipps finden sich zudem auf der Homepage der SWP.