Spannende Vorträge und intensive Gespräche fanden am heutigen Mittag im Wasserwerk Friedrichsberg statt. Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) hatten Vertreterinnen und Vertreter der umliegenden Konzessions- und Zweckverbandsgemeinden eingeladen. Auch dabei: Staatssekretär Dr. Andre Baumann MdL aus dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Peter Boch, Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim und Aufsichtsratsvorsitzender der SWP, sowie SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard.
SWP und Stadt: Eine vertrauensvolle Partnerschaft
Bereits zu Beginn der Veranstaltung sprach Oberbürgermeister Peter Boch den SWP sein Vertrauen aus, auch in Zukunft für eine sichere Wasserversorgung in Pforzheim und der Region zu sorgen: „Mit ihrer im vergangenen Jahr vorgestellten wasserwirtschaftlichen Strategie haben die SWP abermals bewiesen, dass sie ein vertrauensvoller und enger Partner der Stadt Pforzheim, ihrer Bürgerinnen und Bürger und den Menschen in der gesamten Region sind.“
Dabei stellte er die besondere Stellung der SWP für die Wasserversorgung in der gesamten Region Nordschwarzwald heraus: „Bei den SWP sammelt sich ein über 125 Jahre angehäuftes Fachwissen, von dem auch die umliegenden Gemeinden profitieren können.“ Der hohe Stellenwert, den der Standort Pforzheim für die Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg einnähme, werde durch den Besuch des Staatssekretärs Dr. Andre Baumann MdL nochmals unterstrichen.
Mit Eigenwasser dem Klimawandel begegnen
Bereits im vergangenen Jahr luden die SWP zum Tag des Wassers, den 22. März, ins Wasserwerk Friedrichsberg ein, um auf ihre Strategie aufmerksam zu machen. Sinkende Grundwasserspiegel, anhaltende Trockenperioden und die Belastung des Grundwassers – all diesen Herausforderungen müssen die Experten der SWP schon heute begegnen. Umso erfreulicher sei es, dass die Umsetzung der wasserwirtschaftlichen Strategie schon heute Früchte trage: „Im vergangenen September konnten wir den Eigenwasseranteil auf 51 Prozent steigern“, erklärt Bernd Hagenbuch, Bereichsleiter Netze & Erzeugung bei den SWP, im Rahmen seines Vortrags über die wasserwirtschaftliche Strategie der Stadtwerke. Die größere Unabhängigkeit von externen Wasserbezügen sei ein essenzieller Teil der wasserwirtschaftlichen Strategie der SWP, weshalb der Eigenwasseranteil bis zum Jahr 2030 auf 70 Prozent steigen soll. Nur mit einer gesunden Wasserwirtschaft, in der soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, sei ein nachhaltiges Wirtschaften möglich.
Die Versorgung zu sichern, heißt, Resilienzen zu schaffen
Ebendas sieht der Masterplan Wasserversorgung Baden-Württemberg vor, den Umweltsekretär Dr. Andre Baumann MdL den geladenen Gästen im Wasserwerk Friedrichsberg während seines Vortrags vorstellte. „Mit der ‚Zukunftsstrategie Wasser‘ wollen wir nicht nur für das Thema Grundwasserschutz sensibilisieren, sondern konkrete Handlungsvorschläge definieren, damit unsere Wasserwirtschaft im Land angesichts der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels gut aufgestellt ist“, resümiert der grüne Staatssekretär aus dem Umweltministerium.
Der Masterplan Wasserversorgung sei dabei ein wichtiger Baustein der Zukunftsstrategie, um die Klimaresilienz der öffentlichen Wasserversorgung zu stärken. „So können wir auch in Zukunft sicherstellen, dass unsere Bevölkerung verlässlich mit ausreichend und qualitativ gutem Trinkwasser versorgt wird“, ergänzt der Staatssekretär. „Die SWP hat sich dieser Herausforderung angenommen. Mit der Erhöhung der Eigenwasseranteile und dem aktiven Grundwasserschutz passen sie sich den veränderten Gegebenheiten an und machen sich von externen Einflüssen unabhängiger.“
Gemeinsame Ziele gemeinsam anpacken
Dass aus diesen Herausforderungen auch Synergien entstehen können, verdeutlicht Herbert Marquard, Geschäftsführer der SWP.
„Bei uns sammelt sich konzentriertes Fachwissen und jahrzehntelange Erfahrung, das auch anderen Gemeinden in der Region zugutekommen soll“, wirbt der Stadtwerke-Chef.
Bereits seit dem Jahr 2021 ist die SWP aktiver Teil des Zweckverbandes „Wasserversorgung Heckengäu“, in dem die Experten der SWP ihr Fachwissen mit den Gemeinden teilen und bereits Betriebsführungen einzelner Anlagen übernehmen.
„Es ist wichtig, dass wir als SWP unserer Verantwortung gegenüber der gesamten Region gerecht werden. Als Wirtschafts- und Wissenszentrum im Nordschwarzwald ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns aktiv für die Versorgungssicherheit der umliegenden Gemeinden einsetzen und unsere Ressourcen allen zur Verfügung stellen“, verdeutlicht Marquard und öffnet damit die Gesprächsrunde mit den geladenen Gemeindevertretern.
Wasseraufbereitungsanlagen der SWP – innovativ & zukunftssicher
Zum Abschluss führten die SWP-Mitarbeiter die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Gemeinden durch die Aufbereitungsanlagen, von denen sich besonders Dr. Baumann beeindruckt zeigte. Die hochmoderne Ultrafiltrations- und Umkehrosmoseanlage sei essenziell für die Versorgungssicherheit und existiere nur fünf Mal bundesweit, erklärte Hagenbuch im Rahmen der Führung. Mit Druck werde das Wasser durch Hohlfasermembranen geleitet, in denen sich Filterporen befinden, die 5000-mal feiner als menschliches Haar sind. „Damit filtern wir Trübstoffe, Keime und Bakterien – das Wasser wird somit physikalisch gereinigt“, führt Marko Engelsberger von den SWP aus. Anschließend werde das Wasser durch Umkehrosmose enthärtet und von Nitraten oder Hormonrückständen gereinigt.
„Mit unserer hochmodernen Wasseraufbereitungsanlage können wir auch in Zukunft die Pforzheimerinnen und Pforzheimer mit bestem Wasser in höchster Qualität versorgen“, resümierte SWP-Geschäftsführer Marquard.